Hier beschreibe ich meine Eindrücke und Erfahrung aus und in Togo. Ich gebe diese subjektiv wider und stelle nur meine Sicht der Dinge dar.
Ich freue mich, dass ihr euch dafür interessiert und hoffe, dass es nicht langweilig wird ;)

Samstag, 7. Dezember 2013

Liebe geht durch den Magen

Es ist leider im letzten Monat ziemlich viel passiert, sodass ich nicht zum Schreiben kam. Trotzdem wollte ich schon lange mal übers Essen schreiben, da ihr hoffentlich so einen besseren Eindruck bekommt. Also dann:
Generell gesehen gibt es sehr viele Kohlenhydrate und es wird ziemlich fettig und scharf gegessen. Die ganze Energie ist aber auch ziemlich nötig, da man doch viel verbraucht. Es wird mittags und abends warm gegessen und manche essen zum Frühstück auch noch die Reste vom Vorabend. Für mich gibt es aber morgens Brot mit Margarine und Tee oder Kaffee
oder Bouillie. Bouillie ist entweder Reis (wie Milchreis) oder Haferflocken (siehe Bild unten)
oder Maismehl gekocht mit heißem Wasser und Zucker. Schmeckt sehr lecker, wenn es ausreichend gesüßt ist. :)
Mittags und abends gibt es wie gesagt warm. Mein Lieblingsessen sind Bohnen (die Bohnen sind anders als bei uns...Schwarzaugenbohnen) mit Öl und darin gebratenen Zwiebeln und Gari (geröstetes Maniokmehl).
Sieht vielleicht nicht so gut aus, schmeckt aber super! Häufig gibt es Pâte (zu einer festen Masse aufgekochtes Maismehl) und dazu eine grüne Soße,
 die aus einer Art Spinat besteht und mit Fisch, Piment (für die Schärfe...wie Chilischoten), Zwiebeln etc ergänzt wird. Aber auch eine Tomatensauce oder eine Sauce aus den Palmen“nüssen“ (ich kenne das deutsche Wort nicht) gibt es oft dazu.
Ein weiteres typisches und auch traditionelles Gericht ist Foufou. Das ist gekochter Yams (eine Wurzel, die so ähnlich ist wie Kartoffeln), der zu einem zähen Brei zerstampft werden muss (das ist nicht meine Gastmutter, sondern von einer anderen Freiwilligen aber ich fand das Bild sehr gut)
Ich finde, das ist echt viel Arbeit und am Anfang habe ich mich gefragt, warum man sich das antut, aber seitdem ich regelmäßig stampfe, was mir ziemlich viel Spaß macht, weiß ich, was alle Leute so toll daran finden – nach schwerer körperlicher Arbeit schmeckt das Essen doch noch viel besser! Dazu gibt es eine klare Sauce, die aus Wasser und Öl mit Trockenfisch oder normalem Fisch oder Fleisch (Hühnchen, Ziege oder Rind), Auberginen, Piment, Zwiebeln, Okraschoten, Kohl, zermalenem Ingwer und Knoblauch etc. besteht oder eine Tomatensauce,
die aber auch eher wässrig ist mit den gleichen Zusätzen oder eine Tomatenerdnusssauce, auch mit den gleichen Zusätzen, die ich am liebsten mag. Natürlich wird das ganze mit der Hand gegessen – macht noch mehr Spaß! Danach bin ich aber immer supersatt, da Foufou doch sehr schwer und deftig ist.
Aus Yams werden auch noch weitere Gerichte zubereitet, wie zum Beispiel Koliko.
Dazu werden die Yamsstücke in Öl frittiert und mit einer öligen Tomatensauce serviert. Oder auch Yamsragout, das so ähnlich ist wie Kartoffelpüree, nur mit Stückchen und zusätzlich Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Trockenfisch.
Generell wird viel Fisch gegessen, da Fleisch ziemlich teuer ist. Dieses gibt es nur zu besonderen Anlässen aber dann wird auch ALLES gegessen, was an dem Tier dran ist. Dank dieser Anlässe habe ich schon zusehen können wie eine Kuh, ein Hühnchen und eine Ziege geschlachtet und zubereitet wurde, denn die Tiere werden hier lebend gekauft und dann bearbeitet. Ist sehr interessant und macht Spaß und das Fleisch ist so frisch wie nie :) Doch ich fühlte mich etwas schlecht, weil ich mich mit dem Inneren der Tiere überhaupt nicht auskenne, aber hier alle sehr gut Bescheid wissen.
Des Weiteren gibt es viel Reis, z.B. mit Tomatensauce oder auch Reis mit Bohnen und einer Tomatensauce.
Auch Spaghetti gibt es hier natürlich wie überall auf der Welt sowie leckeren Salat.
Das wäre eine kleine Auswahl der Hauptgerichte.
Aber was mir noch viel besser gefällt, ist die Tatsache, dass man fast all das (hauptsächlich Reis, Nudel, Bohnen, Salat, Koliko) einfach so für kleines Geld problemlos am Strassenrand kaufen kann. Das Essen wird von Frauen, die in der Nähe der Strasse wohnen, zubereitet und an einem kleinen Stand verkauft. Am Strassenrand gibt es sowieso noch viel mehr Leckereien, bei denen ich leider oft nicht widerstehen kann – Paté (so ähnlich wie Blätterteigtaschen), Afrikatennis (frittierte Teigbällchen) (Kamera), Orangen zum Ausschlürfen, Bananenchips, Butterkekse, andere Gebäckteilchen, geröstete Erdnüsse, Bouillie, Brot, Orangen-/Zitronensaft, FanMilk (Eis in Plastiksäckchen) und vieles mehr!
Besonders gut schmecken auch die Früchte hier, von denen mir manche in Deutschland gar nicht schmecken aber hier umso besser: Ananas, Mango, Papaya, Banane, Avocado, Orange, Pampelmuse, Maracuja, Korosoll, Kokosnuss, Äpfel, Wassermelone, Guave.

Das war ein kleiner Exkurs zum Essen. Verhungern tue ich hier nicht...ich nehme eher zu, weil es mir so gut schmeckt. Naja die nächste Krankheit kommt bestimmt, dann geht das Gewicht wieder ein bisschen runter ;)

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