Jetzt ist gerade Sonntag (ja ich kann
den erst ein paar Tage später hochladen aber ihr müsst euch das
jetzt einfach vorstellen) und ich sitze in meinem Zimmer und höre
Musik und die lauten Regentropfen auf meinem Wellblechdach. Das ist
ein enormer Geräuschpegel aber ich finde es total gemütlich. Es
riecht nach Sommerregen und diesen liebe ich. Doch wegen des Regens
kann ich nicht raus und deshalb dachte ich mir, es wird mal Zeit über
das Wetter zu schreiben.
Als ich im September angekommen bin,
war gerade Regenzeit. Das heißt aber nicht, dass es wie im Monsun
stundenlang ununterbrochen regnet. Nein, es heißt vielmehr, dass es
jeden Tag um fünf Uhr nachmittags regnet...man konnte fast die Uhr
danach stellen. Manchmal auch noch einmal morgens. Aber es war immer
ein regelmäßiger Regen und man hat den in der Luft vorher gerochen
(am Himmel gesehen und die Stimmung hat sich geändert). Doch dieser
war sehr kräftig und ein richtiger Regen. Aber er dauerte nicht so
arg lange und danach war die Luft schön kühl und frisch. Vorher war
sie meist eher ein bisschen schwül und drückend.
Dann im November regnete es kaum noch.
Stattdessen kam ein frischer, kühler, trockener Wind aus Norden –
der Harmattan. In der Nacht wurde es echt ziemlich frisch und auch
morgens habe ich mir schon mal eine Strickjacke übergezogen. In
dieser Zeit (November/Dezember) sah man dann viele Schulkinder, die
morgens mit einem dicken Pulli zur Schule gegangen sind (sooooo kalt
war es aber jetzt auch nicht...nichts im Vergleich zu unserem
Winter). Dies war auch die Zeit der Erkältungen, mich hatte es auch
erwischt, aber nicht weiter schlimm. Es war sehr trocken und dafür
mittags auch ziemlich heiß – also größerer Unterschied zwischen
Tag- und Nachttemperatur. Ich benutze jetzt die Worte „heiß“ und
„kalt“ aber ich kann euch leider nicht genau sagen, wie heiß und
kalt das ist. Ich würde sagen, bei „heiß“ sind es hier schon so
35-40° C und bei „kalt“ in der Nacht bestimmt nur 20° C. Aber
diese Angaben sind grob geschätzt...ich habe keine Ahnung von
richtigen Temperaturen, weil es hier auch keine Thermometer gibt.
Dann war ich im Urlaub und als ich
Anfang Januar wiederkam, sagte meine Gastmama mir, dass es in der
Zwischenzeit einmal geregnet hatte. Das war aber nicht normal. Auch
in den letzten 3 Wochen hat es immer mal wieder (also vielleicht alle
paar Tage) einmal am Tag geregnet. Das ist sehr unnormal.
Normalerweise ist es in dieser Zeit des Jahres sehr trocken und es
wird immer heißer bis ungefähr April. Dann fängt die zweite
Regenzeit an. Also auch hier spielt das Wetter verrückt, genauso wie
in Deutschland, und ich vermute es liegt am Klimawandel – woran
sonst?! Das ist jedoch nicht sehr gut, da die Bauern nicht wissen, ob
der relativ regelmäßige Regen momentan anhält oder nicht. Wenn sie
jetzt schon aussähen und dann regnet es nachher nicht mehr, ist die
gesamte Ernte hin und die Saat war umsonst. Ich persönlich aber
finde ein bisschen Regen nicht so schlimm. So gibt es immer mal
wieder eine Abkühlung und die Pflanzen werden ein bisschen gegossen.
Trotzdem bringt er das gesamte Ökosystem und den Biorhythmus
durcheinander. Also merken wir uns: auch hier macht sich der
Klimawandel in nicht unwesentlichem Maße bemerkbar. Vielleicht
sollten wir bei uns doch mal anfangen, weniger Strom zu verbrauchen,
weniger Auto zu fahren, nur lokale Produkte zu kaufen und auf unseren
ökologischen Fußabdruck zu achten, denn in anderen Teilen der Welt
hat die Veränderung des Klimas, Auswirkungen auf das Überleben von
Familien (→ Ernte).