So, da bin ich wieder. Jetzt sind es
auch schon wieder fast zwei Wochen, seitdem ich gesund und
wohlbehalten aus dem Urlaub wiedergekommen bin. „Warum Urlaub? Mit
wem?“ wurde ich gefragt. Also zu 1.: Ich möchte ja auch ein
bisschen von Togo und den Nachbarländern sehen und da bieten sich
die Schulferien gut an, da ich so mit zwei Mitfreiwilligen, die in
der Schule arbeiten, fahren konnte. Zur zweiten Frage: das waren
Sandra und Elisabeth...Fotos folgen.
Als erstes sind wir nach Lomé
gefahren, um unser Visa abzuholen. Von da aus haben wir einen großen
Reisebus genommen, um nach Kara zu fahren. Diese Stadt liegt schon
ziemlich weit im Norden...schaut mal auf der Karte unter der Rubrik
„Togo“. Kara war eine sehr schöne Stadt mit viel Grün, aber
nicht zu groß und daher auch für uns als Touristen schön
übersichtlich. Sie ist die zweite Stadt in Togo, die eine
Universität hat, und mein Eindruck war, dass hier sehr viele junge
Leute leben.
Hinten rechts am Flussufer sieht man
ein kleines Feld. Dort wurden Wassermelonen angebaut. Ein ähnliches
befand sich auch auf der anderen Seite des Fluss.
Hier mal ein klasse Bild von uns im
Auto. Es ist normal (oder besser gesagt es muss so aufgefüllt
werden), dass hinten 4 und vorne 3 sitzen...es gibt bequemeres aber
für nicht all zu lange Strecken (in diesem Fall Sokodé – Kara, da
der Reisebus nur bis Sokodé fuhr) geht das auch.
Am nächsten Tag ging es weiter in die
mit nördlichste Stadt Togos: Dapaong. Auf dem Weg fuhren wir durch
eine abwechslungsreich hügelige Landschaft.
Die Landschaft im
Norden unterscheidet sich doch sehr von der im Süden. Im Norden ist
es viel trockener und savannenartiger und eher so wie man sich
„Afrika“ vorstellt.
Von Dapaong aus haben wir uns das
UNESCO - Weltkulturerbe, die „Grottes de Nok“ angesehen.
Nach der knapp einstündigen Fahrt auf
dem Motorrad auf einer Sandpiste (die Straße war noch nicht ganz
fertig asphaltiert, obwohl diese die Verbindungsstraße für die LKWs
zwischen Lomé und Ouagadougou ist) durch eine sehr schöne aber
karge Landschaft sahen wir ungefähr so aus:
Nach dem Rückweg war es noch schlimmer
aber wir haben herzlichst drüber gelacht.
In diesen in den Fels wie eine
„Einbuchtung“ eingelassenen Grotten haben sich im 18. und 19.
Jahrhundert die Bewohner des nahegelegenen Dorfes im Falle eines
Kriegsangriffes für bis zu 6 Monaten versteckt, d.h. dort gewohnt,
um nicht von den Angreifer gesehen zu werden.
Die Art Säulen mit dem Loch, die man
links sehen kann, dienten als Vorratsbehälter und dahinter befand
sich die „Höhle“, die sehr klein war, dafür, dass sie bis zu
200 Leute beherbergt hatte.
Von oben auf dem Fels (also über den
Höhlen sozusagen) hatten wir eine sehr schöne Aussicht.
Auch die Rückfahrt in der
Abendstimmung mit der untergehenden Sonne war sehr beeindruckend,
doch wieder eine sehr staubige Angelegenheit.
Der Ausflug hatte nur einen kleinen
bitteren Beigeschmack – wir haben wegen eines Missverständnisses
zwischen uns und unseren Motofahrern sowie wegen der mangelnden
Ehrlichkeit unseres Guides doppelten Eintritt bezahlt. Das hat uns
doch etwas aufgeregt.
Nach dem Aufenthalt in Dapaong ging es
wieder ein Stückchen in den Süden, um über die Grenze nach Benin
zu fahren. Der Grenzübergang hat problemlos geklappt und so konnten
wir weiterfahren nach Tanguiéta, dem Ort, der direkt an den
Pendjari-Nationalpark grenzt, welcher im Norden Benins an der Grenze
zu Burkina Faso und Niger liegt.
Der Nationalpark soll mit einer der
schönsten Westafrikas sein und daher haben wir uns entschlossen,
diesen zu besichtigen. Ich war sehr skeptisch, weil ich erstens nicht
sooo ein Tierfan bin und zweitens nicht davon ausgegangen bin, dass
wir viele Tiere sehen werden....dafür braucht man ja immer sehr viel
Glück. Außerdem war das doch ein teurer Spaß, aber wahrscheinlich
trotzdem noch billiger als in Kenia oder Südafrika und deshalb haben
wir es doch gemacht. Da man die meisten Tiere in der Abend- oder
Morgendämmerung sieht, wollten wir eine Nacht im Park zelten, was
sehr kalt war aber sonst ein schönes Erlebnis. Man kann den Park nur
mit einem Auto besichtigen, da er sehr groß ist (275000 ha) und so
haben wir auf der Suche nach zwei Mitfahrern zufällig zwei andere
weltwärts – Freiwillige aus Lomé getroffen, die wir schon vorher
flüchtig kannten und die genau am selben Tag in den Park fahren
wollten wie wir. Durch diesen glücklichen Zufall hatten wir zwei
sehr nette Mitfahrer und es wurde eine lustige „Fahrt“. Auf
unseren drei Fahrten (morgens, abends, morgens) durch den Park haben
wir diverse Tiere gesehen: viele Antilopen, Affen, „Bibale“ (sehr
selten und wie ein großer Hirsch, würde ich sagen), verschiedene
Vögel, Krokodile, Nilpferde, eine Büffelherde, mehrere Elefanten
und als Highlight 5 Löwen auf einmal, die uns auf der Straße direkt
entgegengekommen und nur ein Meter an unserem Auto entlang gegangen
sind! Das war eine super Überraschung und wir hatten alle einen
richtigen Adrenalinkick. Hier ein paar Bilder...es war echt schwierig
nur ein paar zu nehmen!
Nach dem Nationalpark haben wir noch
Stopp bei einem Wasserfall gemacht, der auf dem Weg lag und wo wir
herrlich schwimmen gehen konnten, weil es so tief war.
Nach einer weiteren Übernachtung in
einer Stadt, deren Name euch sowieso nichts sagt, sind wir wieder
nach Togo gefahren, um 2 Freiwillige von unserer Gruppe von 17
Deutschen zu besuchen, die in einem Dorf (Balanka) an der Grenze zu
Benin ziemlich in der Mitte von Togo wohnen und arbeiten. Der
Grenzübergang war der einfachste, den ich je hatte: es gab gar
keinen Grenzposten. Das war ein bisschen blöd für uns, da wir einen
Stempel für unseren Pass brauchen, dass wir wieder nach Togo
eingereist sind. Naja, diesen haben wir uns dann erst bei unsere
Rückreise auf der Durchfahrt durch die nächst größere Stadt
geholt. Mit einem netten Lächeln, bisschen Smalltalk und Austausch
der Handynummern alles kein Problem.
In Balanka hatten wir eine schöne Zeit
und es war sehr interessant, ihr Haus sowie ihren Arbeitsplatz (eine
große Bibliothek, die eine sehr große Bücherauswahl hat) zu sehen.
Die beiden sind dort sehr unabhängig von der Organisation und haben
schon viele interessante Sachen verantstaltet, wie jetzt in den
Ferien eine Akademie, wo sie gebastelt etc. haben mit den Kindern,
die Lust hatten.
Wir sind hier auf dem Dach der
Bibliothek.
So waren die Ferien auch schon vorbei
und wir mussten uns wieder auf den Heimweg machen. Es war insgesamt
eine sehr schöne Reise und ich hätte noch gut ein bisschen weiter
reisen können, doch es war auch sehr schön nach Hause zu kommen zur
Familie etc. und in die vertraute Umgebung.