Hier beschreibe ich meine Eindrücke und Erfahrung aus und in Togo. Ich gebe diese subjektiv wider und stelle nur meine Sicht der Dinge dar.
Ich freue mich, dass ihr euch dafür interessiert und hoffe, dass es nicht langweilig wird ;)

Mittwoch, 15. Januar 2014

Urlaub im "Norden"

So, da bin ich wieder. Jetzt sind es auch schon wieder fast zwei Wochen, seitdem ich gesund und wohlbehalten aus dem Urlaub wiedergekommen bin. „Warum Urlaub? Mit wem?“ wurde ich gefragt. Also zu 1.: Ich möchte ja auch ein bisschen von Togo und den Nachbarländern sehen und da bieten sich die Schulferien gut an, da ich so mit zwei Mitfreiwilligen, die in der Schule arbeiten, fahren konnte. Zur zweiten Frage: das waren Sandra und Elisabeth...Fotos folgen.

Als erstes sind wir nach Lomé gefahren, um unser Visa abzuholen. Von da aus haben wir einen großen Reisebus genommen, um nach Kara zu fahren. Diese Stadt liegt schon ziemlich weit im Norden...schaut mal auf der Karte unter der Rubrik „Togo“. Kara war eine sehr schöne Stadt mit viel Grün, aber nicht zu groß und daher auch für uns als Touristen schön übersichtlich. Sie ist die zweite Stadt in Togo, die eine Universität hat, und mein Eindruck war, dass hier sehr viele junge Leute leben.

Hinten rechts am Flussufer sieht man ein kleines Feld. Dort wurden Wassermelonen angebaut. Ein ähnliches befand sich auch auf der anderen Seite des Fluss.

Hier mal ein klasse Bild von uns im Auto. Es ist normal (oder besser gesagt es muss so aufgefüllt werden), dass hinten 4 und vorne 3 sitzen...es gibt bequemeres aber für nicht all zu lange Strecken (in diesem Fall Sokodé – Kara, da der Reisebus nur bis Sokodé fuhr) geht das auch.


Am nächsten Tag ging es weiter in die mit nördlichste Stadt Togos: Dapaong. Auf dem Weg fuhren wir durch eine abwechslungsreich hügelige Landschaft. 
Die Landschaft im Norden unterscheidet sich doch sehr von der im Süden. Im Norden ist es viel trockener und savannenartiger und eher so wie man sich „Afrika“ vorstellt.
Von Dapaong aus haben wir uns das UNESCO - Weltkulturerbe, die „Grottes de Nok“ angesehen.
Nach der knapp einstündigen Fahrt auf dem Motorrad auf einer Sandpiste (die Straße war noch nicht ganz fertig asphaltiert, obwohl diese die Verbindungsstraße für die LKWs zwischen Lomé und Ouagadougou ist) durch eine sehr schöne aber karge Landschaft sahen wir ungefähr so aus:
Nach dem Rückweg war es noch schlimmer aber wir haben herzlichst drüber gelacht.

In diesen in den Fels wie eine „Einbuchtung“ eingelassenen Grotten haben sich im 18. und 19. Jahrhundert die Bewohner des nahegelegenen Dorfes im Falle eines Kriegsangriffes für bis zu 6 Monaten versteckt, d.h. dort gewohnt, um nicht von den Angreifer gesehen zu werden.

Die Art Säulen mit dem Loch, die man links sehen kann, dienten als Vorratsbehälter und dahinter befand sich die „Höhle“, die sehr klein war, dafür, dass sie bis zu 200 Leute beherbergt hatte.

Von oben auf dem Fels (also über den Höhlen sozusagen) hatten wir eine sehr schöne Aussicht.


Auch die Rückfahrt in der Abendstimmung mit der untergehenden Sonne war sehr beeindruckend, doch wieder eine sehr staubige Angelegenheit.
Der Ausflug hatte nur einen kleinen bitteren Beigeschmack – wir haben wegen eines Missverständnisses zwischen uns und unseren Motofahrern sowie wegen der mangelnden Ehrlichkeit unseres Guides doppelten Eintritt bezahlt. Das hat uns doch etwas aufgeregt.

Nach dem Aufenthalt in Dapaong ging es wieder ein Stückchen in den Süden, um über die Grenze nach Benin zu fahren. Der Grenzübergang hat problemlos geklappt und so konnten wir weiterfahren nach Tanguiéta, dem Ort, der direkt an den Pendjari-Nationalpark grenzt, welcher im Norden Benins an der Grenze zu Burkina Faso und Niger liegt.
Der Nationalpark soll mit einer der schönsten Westafrikas sein und daher haben wir uns entschlossen, diesen zu besichtigen. Ich war sehr skeptisch, weil ich erstens nicht sooo ein Tierfan bin und zweitens nicht davon ausgegangen bin, dass wir viele Tiere sehen werden....dafür braucht man ja immer sehr viel Glück. Außerdem war das doch ein teurer Spaß, aber wahrscheinlich trotzdem noch billiger als in Kenia oder Südafrika und deshalb haben wir es doch gemacht. Da man die meisten Tiere in der Abend- oder Morgendämmerung sieht, wollten wir eine Nacht im Park zelten, was sehr kalt war aber sonst ein schönes Erlebnis. Man kann den Park nur mit einem Auto besichtigen, da er sehr groß ist (275000 ha) und so haben wir auf der Suche nach zwei Mitfahrern zufällig zwei andere weltwärts – Freiwillige aus Lomé getroffen, die wir schon vorher flüchtig kannten und die genau am selben Tag in den Park fahren wollten wie wir. Durch diesen glücklichen Zufall hatten wir zwei sehr nette Mitfahrer und es wurde eine lustige „Fahrt“. Auf unseren drei Fahrten (morgens, abends, morgens) durch den Park haben wir diverse Tiere gesehen: viele Antilopen, Affen, „Bibale“ (sehr selten und wie ein großer Hirsch, würde ich sagen), verschiedene Vögel, Krokodile, Nilpferde, eine Büffelherde, mehrere Elefanten und als Highlight 5 Löwen auf einmal, die uns auf der Straße direkt entgegengekommen und nur ein Meter an unserem Auto entlang gegangen sind! Das war eine super Überraschung und wir hatten alle einen richtigen Adrenalinkick. Hier ein paar Bilder...es war echt schwierig nur ein paar zu nehmen! 




Nach dem Nationalpark haben wir noch Stopp bei einem Wasserfall gemacht, der auf dem Weg lag und wo wir herrlich schwimmen gehen konnten, weil es so tief war.


Nach einer weiteren Übernachtung in einer Stadt, deren Name euch sowieso nichts sagt, sind wir wieder nach Togo gefahren, um 2 Freiwillige von unserer Gruppe von 17 Deutschen zu besuchen, die in einem Dorf (Balanka) an der Grenze zu Benin ziemlich in der Mitte von Togo wohnen und arbeiten. Der Grenzübergang war der einfachste, den ich je hatte: es gab gar keinen Grenzposten. Das war ein bisschen blöd für uns, da wir einen Stempel für unseren Pass brauchen, dass wir wieder nach Togo eingereist sind. Naja, diesen haben wir uns dann erst bei unsere Rückreise auf der Durchfahrt durch die nächst größere Stadt geholt. Mit einem netten Lächeln, bisschen Smalltalk und Austausch der Handynummern alles kein Problem.
In Balanka hatten wir eine schöne Zeit und es war sehr interessant, ihr Haus sowie ihren Arbeitsplatz (eine große Bibliothek, die eine sehr große Bücherauswahl hat) zu sehen. Die beiden sind dort sehr unabhängig von der Organisation und haben schon viele interessante Sachen verantstaltet, wie jetzt in den Ferien eine Akademie, wo sie gebastelt etc. haben mit den Kindern, die Lust hatten. 

Wir sind hier auf dem Dach der Bibliothek.

So waren die Ferien auch schon vorbei und wir mussten uns wieder auf den Heimweg machen. Es war insgesamt eine sehr schöne Reise und ich hätte noch gut ein bisschen weiter reisen können, doch es war auch sehr schön nach Hause zu kommen zur Familie etc. und in die vertraute Umgebung.